Ehemaliger Kreishandwerksmeister blickt zurück auf sein Wirken

Gerhard Schloots und Michael Kölbl vor der Burg in Wasserburg

Knapp 15 Jahre war er Vorsitzender der Kreishandwerkerschaft im Landkreis Rosenheim, nun kandidiert er für die Freien Wähler für den Bundestag. Gerhard Schloots aus Jolling (Bad Endorf) denkt gerne an die Zeit an der Spitze der Kreishandwerkerschaft zurück. Auch Freundschaften wurden geschlossen: Auf eine ist er besonders stolz. Mit dem 1. Bürgermeister der Stadt Wasserburg verbindet ihn eine gute Freundschaft. Bürgermeister Kölbl erzählt gerne jene Anekdote aus der frühen Zeit ihres gemeinsamen Bemühens, als er sich einmal am Telefon selbst vorstellte: „I bin’s, der Schloots“. Dieser Ausspruch ist ihm geblieben, bis heute. Michael Kölbl spricht auch heute noch gerne vom „I bin’s, der Schloots“.

Es war Schloots’ Initiative, dass im Jahre 2006 die Kreishandwerkerschaft das Anwesen der Burg in Wasserburg erwarb. Durch Beziehungen im familiären Umfeld hatte er davon erfahren, dass die Schwestern von Maria Stern das Anwesen verkaufen wollten und er hat im Namen der Kreishandwerkerschaft sofort das Interesse am Kauf angemeldet. Von den  ursprünglich 14 Ordensschwestern waren gerade noch 7 aktiv. Da die Nachwuchsfrage bei den Schwestern mehr als nur schwierig erschien, war es wohl nötig, hier zu helfen.

Und so begann jenes einzigartige Projekt, bei dem fünf Partner sich aneinander banden: neben der Kreishandwerkerschaft Rosenheim und der Stadt Wasserburg am Inn die Kreis- und Stadtsparkasse Wasserburg, die Stiftung Attl und als Vertretung der Ordensschwestern das Bistum Augsburg für die römisch-katholische Kirche. Die Sparkasse Wasserburg, vertreten durch Richard Steinbichler und Peter Schwertberger, hat seinerzeit den Kauf abgewickelt und das Bistum Augsburg, vertreten durch den seinerzeitigen Bischof Johannes Mixa, gab seinen Segen dazu. Die Stiftung Attl übernahm die Aufsicht und das Management für das Altenheim auf der Burg, in dem 72 ältere Menschen lebten. Die Sicherheitsvorschriften und die Notwendigkeit, gerade den körperlich beeinträchtigten Menschen die Fortbewegung innerhalb der Burg zu garantieren, waren echte Herausforderungen.

2019 zieht sich dann die Stiftung Attl aus der Organisation des Altenheimes auf der Burg zurück und die Unternehmensgruppe Krohn-Leitmannstetter übernimmt diese Aufgabe.

Im Gespräch äußert sich Gerhard Schloots sehr positiv über diese ungewöhnliche Initiative. Wichtig sei es ihm damals gewesen, die Kreishandwerkerschaft einem größeren Personenkreis bekannt zu machen. Durch den Ankauf der Burg sei eben die Kreishandwerkerschaft in Wasserburg und Umgebung bekannt geworden. Der Grund für den Ankauf sei sicher das Investment gewesen, so habe man Projekte der Kreishandwerkerschaft finanzieren können. Das Hauptaugenmerk gebühre sicher der Abnahme der Gesellenprüfung im Landkreis. Die Kreishandwerkerschaft hat diese Aufgabe von der Handwerkskammer übertragen bekommen. Ca. 550 Gesellen werden jedes Jahr geprüft. Ein Großteil der Facharbeiter sei eben auch Mitglied in der Kreishandwerkerschaft und so nutze es eben allen Seiten.

Gerhard Schloots ist froh über die Entwicklung der letzten 15 Jahre. Er hat viel für die Kreishandwerkerschaft getan und diese auch mit seinen Initiativen ein gutes Stück vorwärts gebracht. Auch darauf blickt er Stolz zurück.